Jan Vogler veröffentlicht neue Aufnahme mit „Three Continents“ und Schostakowitsch bei Sony Classical (Juni 2020)

Der renommierte Cellist und Intendant der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler veröffentlichte auf seinem neuen Album am 19. Juni 2020 bei SONY Classical mit dem Cellokonzert „Three Continents“ von Nico Muhly (USA), Sven Helbig (D) und Zhou Long (CHN) und Schostakowitschs Zweitem Cellokonzert zwei Stücke, in denen musikalische Traditionen und innovativer Aufbruch spannungsvoll in Dialog treten.

Die Aufführungen beider – des Cellokonzertes „Three Continents“ mit dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Cristian Măcelaru sowie des Zweiten Cellokonzerts von Schostakowitsch mit dem Mariinsky Orchestra unter Valery Gergiev – waren zugleich Höhepunkte der Dresdner Musikfestspiele 2019 und tragen die besondere Dresdner Festivalatmosphäre ein Jahr später als hoffnungsvolle Botschaft in die Welt.

Sinnbildlich für alles, was unsere globalisierte Gesellschaft derzeit prägt, steht die Ersteinspielung des Cellokonzertes „Three Continents“ – einem der vielleicht spektakulärsten Auftragswerke, die bislang für die Dresdner Musikfestspiele verwirklicht wurden. Die Komponisten Nico Muhly, Sven Helbig und Zhou Long haben für das Werk jeweils einen Satz geschrieben. Ihre individuellen Stimmen erheben sich hier im Spiegel kultureller Traditionen in kontrastreichen Klangfarben und verschmelzen doch faszinierend zu einem Ganzen, in dem ein Teil ohne den jeweils anderen unvollkommen wäre.

»Zuerst war es eine verrückte Idee – ein Cellokonzert, das die drei Kulturen zusammenbringt, die auch in meinem Leben eine zentrale Rolle spielen: Ich bin Deutscher, lebe in Amerika und bin mit einer Chinesin verheiratet. Die Anregungen aus diesen ganz verschiedenen Kontinenten bereichern mein Leben, das wollte ich in musikalischen Ausdruck verwandeln«, sagt Jan Vogler über die Motivation zu dem Werk.

 

Diesem weltumspannenden und zugleich biografisch gefärbten Experiment stellt er mit Dimitri Schostakowitschs Zweitem Cellokonzert ein Paradewerk der Celloliteratur zur Seite. Dem legendären Cellisten Mstislaw Rostropowitsch gewidmet, lässt Schostakowitsch die Phasen seines kompositorischen Schaffens – und die jeweils damit verbundenen gesellschaftlichen Umstände – darin Revue passieren. Die Uraufführung liegt gerade 54 Jahre zurück und bis heute klingt in der Ambivalenz dieses Konzerts jene beklemmende Gefühlslage wider, die Kriegserfahrung und kulturpolitische Zwänge beim Komponisten auslösten. Ein Klassiker, der zugleich die Fragilität unserer Welt offenbart und in dieser Doppelaufnahme mit „Three Continents“ einen inspirierenden musikalischen Dialog eröffnet.



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