Kent Nagano stellt die aktualisierte Spielzeit 2020/21 in Hamburg vor (August 2020)

Hamburg, 7. August 2020: Kent Nagano, Hamburgischer Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und Georges Delnon, Intendant der Hamburgischen Staatsoper, Prof. John Neumeier, Ballettdirektor und Chefchoreograf des Hamburg Balletts, stellten in heutiger Pressekonferenz die aktualisierte Spielzeit und Konzertsaison 2020/21 für die Monate September, Oktober und November 2020 vor. Ralf Klöter, Geschäftsführender Direktor der Hamburgischen Staatsoper, informierte über die Rahmenbedingungen dieser besonderen Spielzeiteröffnung.

Am 5. September 2020 beginnt die Spielzeit 2020/21 für Staatsoper, Hamburg Ballett und Philharmonisches Staatsorchester. Nach fast sechs Monaten Zwangspause öffnet sich der Vorhang wieder, und auch die Konzerte des Philharmonischen Staatsorchesters in der Elbphilharmonie können endlich wieder stattfinden. Ein „Zurück zur Tagesordnung“ wird es zunächst aber nicht geben können. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Pandemiesituation künstlerisch zu reflektieren. Die Kunst sollte sich zu dem verhalten, was 2020 passiert. Und es darf – bei Einhaltung aller jeweils gültigen Hygieneregeln – keine künstlerischen Abstriche geben. Wir haben uns deshalb entschlossen, Ihnen für die Zeit vom 5. September bis 5. Dezember einen neuen Spielplan zusammenzustellen“, so Georges Delnon, John Neumeier und Kent Nagano.

In der zur Zeit gültigen Verordnung des Senats ist die zulässige Teilnehmerzahl für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen auf höchstens 650 Sitzplätze begrenzt. Da wir zugleich die festgelegten Abstandsgebote von 1,5 m einhalten, können wir diese Maximalzahl nicht vollständig ausschöpfen. „Es wird einen flexiblen Sitzplan geben, der es uns ermöglicht, Wünsche, nebeneinander zu sitzen, für bis zu 10 Personen erfüllen zu können“, erklärte Ralf Klöter. „Wie aus der Gastronomie und dem Einzelhandel schon bekannt, wird es auch in der Staatsoper auf allen Verkehrswegen eine Maskenpflicht geben. Bis zur Einnahme des Sitzplatzes sollen die Besucherinnen und Besucher auf allen Laufwegen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Mit unserem Gastronomiepartner stimmen wir derzeit an die Gegebenheiten angepasste Angebote ab.“

Der Kartenvorverkauf für die Opern-, Ballett- und Konzertsaison 2020/21 startet bis auf weiteres jeweils abschnittsweise. Am Montag 24. August beginnt der telefonische und der Online-Verkauf für alle Veranstaltungen im September, am Montag 7. September für den Zeitraum vom 1. Oktober bis 5. Dezember. Der Kartenverkauf an der Tageskasse der Staatsoper folgt jeweils einen Tag später am 25. August bzw. 8. September. Am 24. August und am 7. September ist die Tageskasse geschlossen. Die Vorverkaufstermine für Veranstaltungen ab 6. Dezember 2020 werden später bekanntgegeben. Geplant ist jeweils ein monatsweiser Verkauf. Das Abonnement ist bis zum 5. Dezember zunächst ausgesetzt, Abonnenten der Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters haben jedoch für die Veranstaltungen bis 5. Dezember ein schriftliches Vorbuchungsrecht.

Mit molto agitato, einer völlig neu geschaffenen Produktion, gibt Frank Castorf am 5. September 2020 sein Regiedebüt an der Hamburgischen Staatsoper. Im Zentrum stehen Kurt Weills Die sieben Todsünden, die Musikalische Leitung liegt in den Händen des Hamburgischen Generalmusikdirektors Kent Nagano.

Die ursprünglich für Mai geplante Operette Märchen im Grand-Hotel von Paul Abraham wird nun am 13. September ebenfalls im Großen Haus der Staatsoper Premiere feiern. Sascha-Alexander Todtner inszeniert die komisch-turbulente Geschichte rund um eine außergewöhnliche Filmproduktion. Unter der Musikalischen Leitung von Kent Nagano steht die Neuproduktion des Doppelabends Pierrot lunaire von Arnold Schönberg und La voix humaine von Francis Poulenc am 11. Oktober. Regie und Animation von Pierrot lunaire liegt bei Luis August Krawen, die Szenische Einrichtung von La voix humaine bei Georges Delnon.

Im Repertoire der Staatsoper Hamburg werden in reduzierter Orchesterfassung die Opern Così fan tutte in der Inszenierung von Herbert Fritsch und unter der Musikalischen Leitung von Sébastien Rouland sowie Die Zauberflöte in der szenischen Deutung von Jette Steckel und unter der Musikalischen Leitung von Volker Krafft auf dem Spielplan stehen. Die Ballett-Oper Orphée et Eurydice von Christoph Willibald Gluck in der künstlerischen Interpretation von John Neumeier wird im November zu erleben sein.

Die sechste gemeinsame Konzertsaison des Philharmonischen Staatsorchesters mit Generalmusikdirektor Kent Nagano beginnt am 10. September 2020 mit einem Open-Air-Konzert auf der Freilichtbühne im Hamburger Stadtpark. Das ursprünglich auf dem Rathausmarkt geplante Open-Air-Konzert wird damit in kleinerem Rahmen und mit einem anderen Programm stattfinden – ganz im Sinne der Corona-Philosophie. Das genaue Programm ist noch in Ausarbeitung und wird später bekannt gegeben.

Auch bei den Philharmoniekonzerten im September, Oktober und November in der Elbphilharmonie müssen programmatische Änderungen vorgenommen werden: So stehen beim 1. Philharmonischen Konzert am 27./28. September anstelle von Schostakowitsch und Beethoven nun Werke von Hindemith, Ligeti, Mahler und Schubert unter der Leitung von Kent Nagano auf dem Programm; Solisten sind Julian Prégardien und Marie-Luise Neunecker. Mozarts „Don Giovanni“-Ouvertüre und Auszüge aus den Deutschen Tänzen sowie Strauss‘ „Der Bürger als Edelmann“ werden am 25. und 26. Oktober im 2. Philharmonischen Konzert aufgeführt, das ursprünglich Ligeti und Brahms umfasste. Das Haydn-Programm des 3. Philharmonischen Konzerts am 22./23. November mit Andreas Spering wird gekürzt, ebenso die Programme des 1. und 2. Kammerkonzerts am 18. Oktober und 15. November. Ein Höhepunkt im Herbst ist das Sonderkonzert mit dem Schwerpunkt Beethoven in der Elbphilharmonie: Opernstar Pretty Yende wird am 9. Oktober Beethovens Konzertarie „Ah! Perfido“ singen, während Kent Nagano auch die Coriolan-Ouvertüre und die 2. Sinfonie des Jubilars dirigiert.
Die für August geplanten Konzerte der Philharmonischen Akademie werden auf den 5., 6. und 8. November verschoben und finden auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper statt. Auf der Opernbühne können die Uraufführung des Klarinettenkonzerts von Matthew Ricketts – eine Auftragskomposition des Philharmonischen Staatsorchesters – mit dem Soloklarinettisten Rupert Wachter als Solist bei gehobenem Orchestergraben sowie die 2. Serenade von Johannes Brahms aufgeführt werden. Serenade von Johannes Brahms. Die beiden anderen Akademiekonzerte sind kammermusikalisch angelegt und beinhalten einen Solisten aus den eigenen Reihen des Orchesters (Philharmonischer Oboist Thomas Rohde) sowie den amerikanischen Violinvirtuosen Jimmy Lin, der zusammen mit Streichern der Philharmonie Werke von Mozart, Brahms und Tschaikowsky interpretieren wird.

jung – für unser junges Publikum spielt ein Kammerensemble des Philharmonischen Staatsorchesters am Samstag, den 31. Oktober und Sonntag, den 1. November Mussorgskis Bilder einer Ausstellung in einer Fassung, die mal klassisch, mal mit verrückten Hip-Hop-Klängen daherkommt. Familien mit Kindern ab 8 Jahren erleben, wie ein Live-Zeichner piepsende Küken, kreischende Marktweiber und die Hexe Baba Jaga auf dem Eisernen Vorhang zum Leben erweckt.

Schulen können nicht zu uns kommen? Unsere Musikerinnen und Musiker gehen ab September in kleinen Ensembles von Streichern, Holz- oder Blechbläsern auf Schultour in und um Hamburg. Im Gepäck haben auch sie Bilder einer Ausstellung, die sie auf dem Schulhof, in der Pausenhalle oder der Aula für Kinder und Jugendliche aller Klassenstufen aufführen.

Als Angebot für den Musikunterricht produzieren wir die Konzerte in der Reihe Tonangeber digital für die Klassen 4 bis 6 als interaktive Videos. Wir zoomen ganz nah ran an die Instrumente, und unsere Musikerinnen und Musiker zeigen, wie die verrücktesten Klänge entstehen und präsentieren Werke für Posaunen, Schlagzeug und Cello.



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